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Audi RS 3/BMW M135i/Mercedes CLA 45 AMG: Test RS 3 dominiert M135i und CLA 45 AMG

AUTO ZEITUNG
Inhalt
  1. RS 3 gegen M135i & CLA 45 AMG im Test
  2. FAHRKOMFORT
  3. MOTOR/GERTRIEBE
  4. FAHRDYNAMIK
  5. UMWELT/KOSTEN
  6. Fazit

Die Klasse der Kompaktsportler präsentiert sich rasant wie nie. Immer stärker und schneller, und mit immer kürzen Modellpflege-Intervallen. Vergleichstest zwischen dem Audi RS 3, dem BMW M135i und dem Mercedes CLA 45 AMG aus dem Jahr 2015 – die jetzt auf dem Gebrauchtwagenmarkt auf Käufer warten.

Audi eröffnete mit dem 2015 modernisierten RS 3 Sportback eine weitere Runde im Kampf um die Meisterschaft im Segment der Kompaktklassesportler. Konnte sich der 367 PS starke Allradler gegen die gleichfalls überaus potente Premium-Konkurrenz von BMW und Mercedes durchsetzen? Der 326 PS starke M135i und der 360 PS starke CLA 45 AMG Shooting Brake hatten jedenfalls massiv etwas dagegen.

 

RS 3 gegen M135i & CLA 45 AMG im Test

Audis Kompaktsportler ist ausschließlich als fünftüriger Sportback erhältlich. Als solcher erbt er die bekannten Vorteile seiner zahmeren Baureihen-Brüder, nämlich das einfach zu bedienende, hochwertig gestaltete Cockpit sowie die gekonnte Raumausnutzung. Innerhalb des hier versammelten Trios stellt er seinen Passagieren die beste Bewegungsfreiheit zur Verfügung – und zwar auf allen Plätzen. Dafür geizt der Ingolstädter mit Kofferraumvolumen. Mit 280 Litern trägt er in diesem Punkt klar die rote Laterne.

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Den größten Kofferraum bietet der tadellos verarbeitete Mercedes CLA 45 AMG Shooting Brake, der 495 Liter fürs Gepäck bereitstellt. Bei umgelegter Rücksitzlehne steht dank 1354 Liter Stauvolumen auch anspruchsvolleren Transportaufgaben nur wenig im Wege – außer vielleicht die nicht nur für einen Kombi recht kleine Ladeluke. Das Raumangebot für Passagiere zählt hingegen nicht unbedingt zu den Stärken des dynamischen Daimlers, obwohl er mehr als 30 Zentimeter länger ist als seine Konkurrenten. Vor allem hinten müssen Fahrgäste mit eingeschränkter Kopffreiheit und durch die kleinen Türausschnitte mit einem erschwerten Zustieg rechnen.

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Der größte Pluspunkt des eher passgenau geschnittenen BMW-Interieurs ist neben der denkbar einfachen Bedienung die hervorragende Ergonomie. Sämtliche Bedienelemente sitzen dort, wo man sie sich als Fahrer wünscht. Darüber hinaus verfügt der Bajuware seit dem jüngsten Facelift, das ihm einen serienmäßigen Notruf-Assistenten bescherte, über eine ähnlich umfangreiche Sicherheitsausstattung wie der CLA, der in diesem Bereich zu den besten im Segment gehört. Der Audi RS 3 Sportback wiederum muss beispielsweise auf einen Abstandsregler verzichten, den es für herkömmliche A3-Modelle durchaus gibt. Grund: Für das Radarsystem ist aufgrund des großen Motors kein Platz.

 

FAHRKOMFORT

Der bandscheibenfreundlichste Kompaktsportler im Vergleich ist der M135i, der diesen Vergleichstest mit adaptiven Dämpfern (760 Euro) bestreitet. Egal, ob Sport- oder Comfort-Modus, egal, ob kleine Unebenheiten oder grobe Fahrbahnschäden: Der BMW meistert alle erdenklichen Herausforderungen ohne große Mühe und zeigt damit, dass sich dynamische Straffheit und Langstreckenkomfort nicht unbedingt ausschließen müssen. Darüber hinaus rollen seine 18-Zoll-Räder geschmeidiger ab als die durchweg 19 Zoll großen Rad-/Reifen-Kombinationen der Wettbewerber.

Trotz konventioneller Dämpfer und üppiger 19-Zoll-Bereifung bietet auch der Audi noch einige Federungsreserven – ohne jedoch das hohe Niveau des BMW zu erreichen. Den rustikal hart abgestimmten CLA 45 AMG Shooting Brake hat der RS3 allerdings locker im Griff. Die beste Sitzposition findet der Fahrer im BMW M135i vor. Kein anderer Testkandidat integriert den Piloten aufgrund der sportlich tiefen Sitzposition besser ins Fahrzeug als der Münchner.

Dazu bieten seine serienmäßigen Sportsitze eine wirkungsvolle Seitenabstützung und lassen sich vielfältig an nahezu jede erdenkliche Statur anpassen. Die weiten RS-Sportsitze des Audi (700 Euro Aufpreis) sind zwar ähnlich komfortabel wie die BMW-Stühle, bieten aber nicht so viel Seitenhalt. Die 2142 Euro teuren AMG-Performance-Sitze unseres Mercedes-Testwagens zurren den Körper zwar schraubstockartig fest, sind allerdings recht hart gepolstert.

 

MOTOR/GERTRIEBE

Bei der Motorisierung geht jeder der drei rasanten Konkurrenten seinen ganz eigenen Weg. Der Audi schöpft seine Kraft von 367 PS aus einem aufgeladenen Reihenfünfzylinder-Turbo, dessen Klangbild nicht nur entfernt an den urgewaltigen V10 des R8 erinnert. Beim M135i kommt jener seidenweich laufender Reihensechszylinder zum Einsatz, der aufgrund seines überaus spontanen Ansprechverhaltens und der gebotenen Drehfreude zu Recht als eines der besten Turbotriebwerke überhaupt gilt. Der CLA 45 AMG Shooting Brake setzt hingegen auf ein außergewöhnliches Vierzylinder-Herz, das aus nur zwei Liter Hubraum 360 PS holt.

Innerhalb dieses Trios gibt jedoch klar der Audi RS 3 die Pace vor. Beinahe ansatzlos schießt der Ingolstädter aus dem Startblock, um die 100-km/h-Marke in nur 4,4 Sekunden zu reißen. 200 km/h sind nach nur 16,1 Sekunden erreicht. Die keinesfalls schlappen Wettbewerber aus München und Stuttgart haben dem nur wenig entgegenzusetzen und passieren die 200-km/h-Marke mit einem Respektsabstand von rund zweieinhalb Sekunden. Serienmäßig sind alle drei Sportler bei 250 km/h elektronisch abgeregelt.

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Für den RS 3 und den CLA 45 AMG gibt es jedoch werksseitig die Möglichkeit, eine Topspeed-Anhebung auf 280 beziehungsweise 270 km/h zu bestellen. Unsere Testwagen von Audi und Mercedes hatten diese Option jeweils an Bord, was beiden wertvolle Punkte bringt. Die Aufpreise schlagen sich allerdings negativ im bewerteten Preis nieder, so dass sich der Punktenachteil des langsameren BMW, für den es ein solches Feature nicht gibt, in Grenzen hält. Letzterer besticht derweil mit den besten Effizienzeigenschaften im Feld. Sein Verbrauch – durchschnittlich 10,0 Liter auf 100 Kilometer – liegt um satte 1,8 Liter unter dem des Mercedes und um 1,6 Liter unter dem des Audi.

 

FAHRDYNAMIK

Auf der Rundstrecke offenbart der neue RS 3 sein ganzes fahrdynamisches Potenzial. Die eigentümliche Bereifung unseres Testwagens (255/30 vorn und 235/35 hinten) sorgt im Verbund mit der verbindlichen Fahrwerksabstimmung für ein direktes Einlenkverhalten und immens hohe Kurvengeschwindigkeiten. Dank der gnadenlosen Traktion des serienmäßigen quattro-Allradantriebs beschleunigt der Audi zudem früher aus Kurven heraus als die Konkurrenz. Auch das Untersteuern des Vorgängers haben die Entwicklungsingenieure verbannt; die Vorderachse klebt förmlich auf dem Asphalt. Das Resultat: Auf dem Hockenheimring nimmt der RS3 dem M135i 1,6 und dem CLA 45 AMG 2,7 Sekunden ab.

Gleichwohl machen auch die beiden Wettbewerber auf der Rennstrecke jede Menge Spaß. Der BMW begeistert dort mit seinem extrem leichtfüßigen, fast schon zappeligen Fahrverhalten und der präzisen Lenkung. Dank der optionalen Differenzialsperre unseres Testwagens halten sich Traktionsverluste bei dem Münchner Hecktriebler – die xDrive-Variante stand herstellerseitig für diesen Test nicht zur Verfügung – in erstaunlich engen Grenzen. Der M135i hat jedenfalls auch bei deaktivierter Traktionskontrolle selten Mühe, seine 326 PS auf die Straße zu bekommen.

Und der Mercedes? Seine größten Verzüge sind die grandiose Lenkung und die verlässliche Bremsanlage, die erst wesentlich später Verschleißerscheinungen zeigt als die Konkurrenz und mit einem Warmbremsweg von nur 32,9 Metern beeindruckt. Das gerade im Vergleich zum BMW höhere Gewicht macht sich indes bei der Jagd nach der Bestzeit negativ bemerkbar.

 

UMWELT/KOSTEN

Das Kosten-Kapitel entscheidet der BMW M135i klar für sich. Er stellt innerhalb dieses Trios mit einem Grundpreis von 42.650 Euro fast schon ein Schnäppchen dar. Selbst mit den kostspieligen Optionen des Testwagens, der unter anderem mit Automatikgetriebe (2250 Euro) und adaptiven Dämpfern (760 Euro) bestückt ist, bleibt er ganz deutlich unter den Preisen der Kontrahenten. Außerdem wirkt sich der erheblich geringere Verbrauch positiv auf die Kostenrechnung aus.

 
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Unser Fazit

Das Kompaktsegment hatte 2015 einen neuen Fahrdynamik-König: den Audi RS 3 Sportback. Auf der Strecke macht er dank seines gnadenlos zupackenden Fünfzylinders und dem grandiosen Handling kurzen Prozess mit der Konkurrenz. Für den Gesamtsieg reicht es dennoch nicht. Der geht an den ausgewogenen BMW M135i. Der gute Federungskomfort, der sparsame Sechs zylinder und nicht zuletzt der günstige Preis bringen den Bayern ganz nach vorn. Auf Rang drei schießt der Mercedes CLA 45 AMG Shooting Brake ins Ziel, zu dessen herausragenden Stärken die verlässliche Bremsanlage und der große Kofferraum gehören. Der hohe Preis und der dürftige Federungskomfort verhageln dem Schwaben allerdings die Bilanz.

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