close
Schön, dass du auf unserer Seite bist! Wir wollen dir auch weiterhin beste Unterhaltung und tollen Service bieten.
Danke, dass du uns dabei unterstützt. Dafür musst du nur für www.autozeitung.de deinen Ad-Blocker deaktivieren.
Geht auch ganz einfach:

Audi Q7 3.0 TDI/Volvo XC90 T8: Vergleichstest Audi Q7 gegen Volvo XC90

Komfortables und gleichzeitig effizientes Reisen ermöglichen die Luxus-Allradler Audi Q7 3.0 TDI und Volvo XC90 T8 Twin Engine. Ein Vergleichstest zweier komplett verschiedenen Antriebskonzepte.

Der Diesel ist das vorherrschende Antriebskonzept im Segment der großen SUV. Und der neue Audi Q7 3.0 TDI ist ein Paradebeispiel dafür. Bei ihm stehen 272 PS und 600 Newtonmeter Drehmoment einem Normverbrauch von 5,7 Litern gegenüber. Der Volvo XC90 T8 Twin Engine geht einen anderen Weg: Er kombiniert als Plug-in-Hybrid einen mittels Turbo und Kompressor unter Druck gesetzten, 320 PS starken Vierzylinder-Benziner mit einem Elektromotor, der 87 PS zur Systemleistung von 407 PS beiträgt. Der realitätsfern ermittelte Normverbrauch liegt mit 2,1 Litern sogar deutlich unter dem des Audi. Doch welches der beiden unterschiedlichen Motorkonzepte passt besser zum mondänen Anspruch eines Oberklasse-SUV? Sowohl der Audi als auch der Volvo halten hinter ihren wuchtigen Fassaden üppigst dimensionierte Innenräume bereit, die den Vergleich zu klassischen Luxus-Limousinen nicht zu scheuen brauchen. Bein-, Kopf- und Ellenbogenfreiheit sind in beiden Großraum-Allradlern im Überfluss vorhanden – wenngleich das optionale Panoramadach unseres Volvo-Testwagens die Kopffreiheit im Fond im Vergleich zum Audi minimal einschränkt. Einen weiteren Vorteil verschafft sich der Q7 durch seinen monströsen Gepäckraum, der 890 bis 2075 Liter und damit auch sperriges Transportgut schluckt. Dafür darf der Volvo 113 Kilogramm mehr zuladen. Außerdem ist er dank der serienmäßigen dritten Sitzreihe etwas variabler einsetzbar.

 

 

Der Audi Q7 bietet noch mehr Platz als der Volvo XC90

Audi verlangt für zwei zusätzliche Sitzgelegenheiten 1390 Euro Aufpreis. Unerreicht bleibt indes die Verarbeitungsqualität des Q7. Sämtliche Oberflächen sind penibelst zusammengefügt, der XC90 kann dieses Niveau nicht ganz mitgehen. Was die Materialauswahl angeht, befindet sich der XC90 dagegen auf Augenhöhe. Details wie die feinen Karbon-Leisten oder der aus Glas handgefertigte Automatik-Wählhebel schmeicheln nicht nur dem Auge, sondern auch den Händen. Imposant ist das Angebot an Assistenzsystemen, das Audi und Volvo für ihre Prestige-SUV bereithalten. Der XC90 kann im Bereich der Sicherheitsausstattung sogar einige Punkte mehr einfahren als der Q7. Dies liegt allerdings daran, dass einige der in die Bewertung einfließenden Systeme, etwa ein Spurhalteassistent, bei ihm bereits serienmäßig an Bord sind. Das entspannte Langstrecken-Reisen ist die Kernkompetenz des neuen Audi Q7 3.0 TDI. Seine exzellente Luftfederung (2050 Euro inkl. adaptiver Dämpfer) ist dazu in der Lage, selbst schlimmste Straßenschäden zu kaschieren, und bietet auch mit maximaler Beladung ungeahnte Reserven. Dazu begeistert der große Bayer mit einem hervorragenden Abrollkomfort sowie seiner extrem wirkungsvollen akustischen Isolierung. Das Geräuschniveau im Volvo XC90 ist insgesamt deutlich höher. Und auch in Sachen Federungskomfort kann der gleichfalls mit Luftfederung und adaptiven Dämpfern (zusammen 2560 Euro) ausgerüstete Schwede nicht ganz mit dem Audi Q7 mithalten. Gerade beim Anfedern wirkt der Schwede zuweilen etwas hölzern – eine Eigenart, die bei maximaler Beladung etwas abgeschwächt auftritt.

Mehr zum Thema: Q7 und XC90 im Vergleich mit X5, GLE & Co.

Der Audi Q7 3.0 TDI ist sparsamer als der Volvo XC90 T8

Das Herzstück im Antriebsstrang des Volvo XC90 T8 ist ein via Kompressor und Turbolader unter Druck gesetzter Vierzylinder-Benziner mit lediglich zwei Liter Hubraum, der von einem Elektromotor unterstützt wird. Letzterer kann auch als alleinige Kraftquelle genutzt werden, was auf Kurzstrecken ökologisch durchaus sinnvoll ist. Die rein elektrische Reichweite beträgt laut Hersteller bis zu 43 km, das vollständige Aufladen der Batterie dauert an der Haushaltssteckdose rund sechs Stunden. Das Zusammenspiel der beiden Antriebsquellen, die im Verbund satte 407 PS generieren, ermöglicht ein überaus flottes Fortkommen, wie der Sprint von 5,6 Sekunden aus dem Stand auf 100 km/h beweist. Die eigentliche Faszination zieht der Volvo-Antrieb jedoch aus der Spontanität, mit der er die schwere Fuhre antreibt. Schließlich liegt das volle Drehmoment des E-Motors, immerhin 250 Nm, bereits vom Start weg an. Dennoch passt der flüsterleise agierende, 272 PS starke 3,0-Liter-TDI des Audi mit seiner lässigen Kraftentfaltung besser zum souveränen Charakter eines großen SUV als der durch das höhere Drehzahlniveau stets etwas hektisch wirkende Benziner des Volvo. Und auch die Verbrauchswertung geht nach Ingolstadt. Der Q7 gibt sich mit 8,6 Liter Diesel zufrieden, während der XC90 im Schnitt 10,2 Liter Kraftstoff auf 100 Kilometer verbrennt. Dazu verbraucht der Schwede 4,0 kWh Strom pro 100 km.

Mehr zum Thema: So fährt der Diesel-Hybrid Audi Q7 e-tron quattro

Volvo XC90 und Audi Q7: Beide sind weder leicht noch günstig

Auch wenn der Volvo XC90 T8 Twin Engine im sportlich wirkenden R-Design-Dress antritt: Gegen den Audi Q7 hat der Skandinavier weder im Handling noch im Slalom eine echte Chance. Dies liegt zum Einen an seinem üppigen Gewicht von 2339 Kilogramm, das fahrdynamische Wunderdinge von Natur aus vereitelt. Viel gravierender wirkt jedoch, dass das nicht deaktivierbare ESP sehr früh und recht rüde ins Geschehen eingreift. Ein Ausloten des eigentlichen fahrdynamischen Limits des Volvo ist deshalb kaum möglich. Auch wenn der Audi Q7 aufgrund der überaus umfangreichen Ausstattung das vom Werk angegebene Leergewicht von knapp unter zwei Tonnen um mehr als 200 Kilogramm überschreitet, ist er das erheblich fahraktivere SUV. Seine Lenkung reagiert noch einen Tick spontaner, und das nahezu unmerklich eingreifende ESP wirkt bei ihm keinesfalls hemmend. Von der Fahrsicherheit her geben sich beide Dickschiffe keine Blöße. Vor allem die kurzen Bremswege beeindrucken angesichts der hohen Gewichte der Kontrahenten nachhaltig. Wer sich für einen der beiden edlen Allradler interessiert, sollte zwingend über ein pralles Budget verfügen. Bereits die Einstandspreise von 61.700 (Audi) bzw. 76.160 Euro (Volvo) können Pfennigfuchsern die Schamesröte ins Gesicht treiben. Dabei ist das Ende der Fahnenstange damit bei Weitem nicht erreicht – die langen Preislisten halten eine Vielzahl an verführerischen wie teuren Extras bereit, die den Gesamt-Fahrzeugpreis auf Luxuslimousinen-Level anheben können. Unsere verschwenderisch ausgestatteten Testwagen kratzen sogar an der 100.000 Euro-Marke.

Mehr zum Thema: Audi SQ7 punktet mit Triturbo-Diesel
 

 

Technische DatenAudi Q7 3.0 TDIVolvo XC90 T8 Twin Engine
Zylinder/Ventile pro Zylin.V6/4; TurbodieselR4/4; Turbo,
Kompressor, E-Motor
NockenwellenantriebKetteZahnriemen
Hubraum2967 cm³1969 cm³
Leistung
bei
200 kW/272 PS
3250 - 4250 /min
235 kW/320 PS
5700 /min
Max. Drehmoment
bei
600 Nm
1500 - 3000 /min
400 Nm
2200 – 5400 /min
Leistung E-Motor-64 kW/87 PS
7000 /min
Max. Drehmoment
E-Motor
-240 Nm
1-3000 /min
Systemleistung-299 kW/407 PS
4200 /min
Batterie-Li-Io, 9,2 kWh (brutto), 400 V
Getriebe8-Stufen-
Automatik
8-Stufen-
Automatik
AntriebAllrad,
permanent
Allrad (Hybrid-spezifisch)
0 - 100 km/h6,1 s5,6 s
Höchstgeschw.234 km/h230 km/h
Grundpreis61.700 Euro76.160 Euro
Platzierung12

 

Unser Fazit

Der Volvo XC90 T8 Twin Engine ist ein faszinierendes Stück Hightech. Das Zusammenspiel zwischen klassischem Verbrenner und Elektromotor klappt im Alltag wunderbar. Trotzdem hat der edle Schwede gegenüber seinem starken Rivalen das Nachsehen. Der Audi Q7 3.0 TDI ist in seiner jetzigen Form kaum zu schlagen. Vor allem seine überragenden Komforteigenschaften begeistern jedes Mal aufs Neue. Und auch die Effizienzwertung kann der mit einem konventionellen Diesel-Antrieb bestückte Bajuware für sich entscheiden. Außerdem ist der Audi dieses Mal das deutlich günstigere Auto. Gleichwohl gilt für beide Luxus-Dampfer: Die zahllosen angebotenen Extras können die ohnehin schon saftigen Einstandspreise in ungeahnte Höhen schnellen lassen.

Tags:
Copyright 2024 autozeitung.de. All rights reserved.