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Geht auch ganz einfach:

Audi A6 Avant vs. BMW 5er Touring und Mercedes E-Klasse: Vergleich Winter-Kombination

Inhalt
  1. Karosserie
  2. Fahrkomfort
  3. Motor und Getriebe
  4. Fahrdynamik
  5. Umwelt und Kosten
  6. Fazit

Die deutschen Premiumhersteller spielen bei ihren Oberklasse-Kombis ihre Stärken aus. In unserem Vergleichstest nehmen wir die großen Diesel mit Allradantrieb unter die Lupe

Der Allradantrieb oder besser das „Prinzip quattro“ war lange Zeit ein Alleinstellungsmerkmal leistungsstarker Audi-Fahrzeuge. Das quattro-Logo hat sich im Lauf der Zeit zu weit mehr als nur einem Hinweis auf die Antriebstechnik entwickelt, es ist zum prestigeträchtigen Markenzeichen gereift – ein wichtiger Imagegewinn im Kampf um die solvente Kundschaft.

Allerdings überlässt die Konkurrenz dieses Feld nicht mehr Audi allein. Auch BMW und Mercedes haben das verkaufsfördernde Potenzial des Allradantriebs schon längst für sich entdeckt. Und so zieht BMW mit den xDrive-Modellen und Mercedes mit den 4Matic-Varianten in den Wettstreit um die Krone des besten Wintersport-Partners. In unserem Test ringen Audi A6 3.0 TDI quattro clean diesel, BMW 530d xDrive Touring und Mercedes E 350 BlueTEC 4Matic T-Modell um den Sieg. Kaum ein anderes Trio liegt in seinen Eigenschaften so dicht beieinander wie diese drei deutschen Premium-Kombis.

 

Karosserie

Große Kombis sind in Deutschland beliebt. Sie verbinden elegante Karosserieformen mit hohem Nutzwert und bieten Platz zur individuellen Entfaltung. Während sich allerdings die Transporter von Audi und Mercedes mit asymmetrisch umlegbaren Fondlehnen, aufpreispflichtigen Durchreichen und ebenen Laderäumen auf ein Minimum beschränken, trumpft der BMW mit seiner umfangreichen Variabilität gekonnt auf. Nur er bietet eine dreiteilige hintere Lehne und eine praktische zweiteilige Heckklappe, bei der sich in engen Parklücken kleinere Einkäufe auch durch die geöffnete Heckscheibe einladen lassen.

Nur beim Ladevolumen muss sich der 5er dem A6 knapp geschlagen geben. Das Maß der Dinge ist und bleibt aber der Laderaum des Mercedes T-Modells. Zwar verliert der E 350 BlueTEC aufgrund seines AdBlue-Tanks (Harnstoffeinspritzung zur Abgasreinigung) im Heck ein paar Liter Volumen gegenüber den anderen Modellen der aktuellen E-Klasse-Generation (1950 Liter). Aber mit maximal 1855 Liter Stauraum steht beim E 350 T-Modell deutlich mehr Platz zur Verfügung als bei seinen bayrischen Mitbewerbern.

Eine solche Alleinherrschaft bestand bei den Schwaben bisher auch in Sachen Sicherheitsausstattung. Die Konkurrenz hat jedoch kräftig nachgelegt. Vor allem die 5er-Baureihe von BMW erfuhr mit der Überarbeitung im Herbst eine deutliche Aufwertung. Selbst Bi-Xenon-Scheinwerfer zählen nun zur Serienausstattung. Audi und Mercedes nutzen in der Basis lediglich Halogen-Scheinwerfer. LED-Technologie kostet hingegen bei allen drei Herstellern Aufpreis. Das praktische Head-up-Display, das BMW und Audi anbieten, bleibt Mercedes-Kunden ebenso vorenthalten wie ein Nachtsichtassistent mit Personenerkennung.

Weitere wertvolle Punkte sichert sich der 5er, wenn es um die Bedienung geht. Seine logisch aufgebauten Menüstrukturen und die intuitive Bedienung über den zentralen iDrive-Dreh- und Drückregler beherrschen selbst Neueinsteiger nach kurzer Zeit problemlos. Beim A6 stört hingegen die großflächige Anordnung der einzelnen Bedienelemente auf der Mittelkonsole, was vor allem während der Fahrt den Blick des Fahrers vom Verkehr ablenkt. Dass es auch bei Audi komprimierter und damit intuitiver geht, zeigt die neue, sehr klare Struktur der Bedieneinheit im aktuellen A3.

Gegenüber A6 und 5er verlangt die E-Klasse mehr Konzentration in den Tiefen ihrer Menüebenen. Ein Teil der Einstellmöglichkeiten wird über den zentralen Regler des Comand-Systems durchgeführt, ein anderer Teil über die zahlreichen Tasten am Multifunktionslenkrad und weitere Funktionen zusätzlich über separate Knöpfe. So teilt sich zum Beispiel die Justierung der aktiven Multikontursitze auf ein Bedienfeld in der Tür und einen Menüpunkt im Comand-System auf. Eine klare Bedienlogik würde den Umgang mit dem großen Stuttgarter deutlich erleichtern.

Mehr Einigkeit zeigen die drei Familientransporter bei den Platzverhältnissen für ihre Insassen. Fahrer und Beifahrer genießen in A6, 5er und E-Klasse ausreichend Bewegungsfreiheit. Auch im Fond gleicht sich das Testtrio – mit leichten Vorteilen für die Mercedes-Passagiere, da die E-Klasse mit knapp über fünf Meter Länge den Audi (4,93 Meter) und den BMW (4,91 Meter) klar überragt.

Auch der Vergleich von Materialien und Verarbeitung zeigt, dass hier kein Hersteller zurückstecken möchte. Zwar definiert Audi immer noch mit enormer Detailsorgfalt und einem stimmigen Mix aus hochwertigen Materialien den Maßstab, aber der 5er und die E-Klasse haben nach ihren intensiven Überarbeitungen in diesem Jahr genau in diesem Bereich spürbar aufgeholt.

KarosserieMax. PunkteAudi A6 Avant 3.0 TDI quattro clean dieselMercedes E 350 BlueTEC 4MATIC T-ModellBMW 530d xDrive Touring
Raumangebot vorn100888888
Raumangebot hinten100889089
Übersichtlichkeit70343534
Bedienung/ Funktion100878290
Kofferraumvolumen100606659
Variabilität100313541
Zuladung/ Anhängelast80414541
Sicherheit150105105107
Qualität/ Verarbeitung200190187187
Kapitelbewertung1000724733736
 

Fahrkomfort

Neben Platz und Sicherheit erwarten Oberklasse-Kunden gediegenen Komfort. Insbesondere Mercedes hat diese Eigenschaft durch alle E-Klasse-Generationen hinweg konsequent verbessert. Und das E 350 BlueTEC 4Matic T-Modell macht da keine Ausnahme. Ausgestattet mit der aufpreispflichtigen Luftfederung (1345 Euro), erfüllt es diesen Anspruch zur vollen Zufriedenheit. Je schlechter die Straße wird, desto geschmeidiger arbeitet das Federungssystem des Schwaben. Kanten und Querfugen begegnet er mit viel Feingefühl, lange Wellen gleicht er sanft aus, ohne dabei ins Schaukeln zu geraten. Audi setzt ebenfalls auf Luftfedern (1950 Euro) rundum – so gleitet auch der A6 sanft über Unebenheiten. Allerdings lösen diese bei ihm im Vergleich zum Mercedes mehr Karosseriebewegungen aus. Zudem sorgen die großen 19-Zoll-Räder auf Kanten für ein leichtes Zittern an den Aufhängungen.

BMW beschränkt sich beim 5er auf eine serienmäßige Luftfederung mit Niveauregulierung an der Hinterachse, vorn kommen Stahlfedern zum Einsatz. Allerdings erhöhen beim BMW die adaptiven Dämpfer den Grundpreis des Testwagens um 1300 Euro. Aber die Kombination aus Stahl- und Luftfederung arbeitet bestens zusammen. Der Münchner zeigt beim Überfahren von Verwerfungen ein exzellentes Ansprechverhalten und bleibt selbst auf extrem schlecht gepflegten Oberflächen angenehm gelassen. Ohnehin setzt BMW zunehmend auf Komfort. Nahezu alle Testwagen waren daher in der Vergangenheit mit den von uns hochgelobten Komfortsitzen (2260 Euro) ausgestattet. Vor allem den perfekt anpassbaren Rückenlehnen hatten die Premium-Konkurrenten aus Ingolstadt und Stuttgart nichts entgegenzusetzen. Den BMW 530d Touring für diesen Test lieferte BMW allerdings nur mit den optionalen Sportsitzen (630 Euro) aus. Zwar bieten diese mehr Seitenhalt und Schulterabstützung als die Gegenstücke mit sportlicher Kontur im Audi, aber an die mannigfaltig einstellbaren aktiven Multikontursitze des Mercedes reichen sie nicht heran. Das sichert dem Stuttgarter die Kapitelwertung.

FahrkomfortMax. PunkteAudi A6 Avant 3.0 TDI quattro clean dieselMercedes E 350 BlueTEC 4MATIC T-ModellBMW 530d xDrive Touring
Sitzkomfort vorn150110126120
Sitzkomfort hinten100788285
Ergonomie150128124126
Innengeräusche50404040
Geräuscheindruck100807877
Klimatisierung50424042
Federung leer200152158154
Federung beladen200150160152
Kapitelbewertung1000780808796
 

Motor und Getriebe

Sechszylinder-Turbodiesel gehören in der Oberklasse zum guten Ton. Audi und Mercedes setzen dabei auf V6-Aggregate, BMW bleibt traditionell beim Reihensechszylinder – und das ist gut so. Zwar knurrt der Selbstzünder des Münchners unter Last vernehmlicher als die dezent brummenden V6-Motoren von Audi und Mercedes, aber dafür düpiert der 530d die Konkurrenz, sobald das Gaspedal niedergetreten wird. Der 5er benötigt weniger als sechs Sekunden für den Sprint auf Tempo 100. Der 258-PS-Motor legt sich bereits bei niedrigen Drehzahlen mächtig ins Zeug, reduziert den massiven Druck erst oberhalb von 3000 Umdrehungen, bleibt aber bis 4000 Touren noch ausgesprochen lebendig.

Der A6 mit seinem sehr kultiviert arbeitenden 245-PS-Diesel benötigt bereits eine halbe Sekunde mehr, um 100 km/h zu erreichen. Dafür gefällt er mit Drehfreude. Allerdings etwas von seinem Schwung. Ganz im Gegenteil dazu der Mercedes: Einmal in Fahrt, nutzt er den enormen Schub seiner 620 Newtonmeter, um sich kräftig nach vorn zu schieben – dabei ist er der schwerste Kombi in diesem Vergleich.

Nicht nur der bullige Turbodiesel des BMW, auch seine Automatik überzeugt. Sie ist perfekt auf die Charakteristik des Reihensechszylinders abgestimmt und lässt im direkten Vergleich mit der teilweise zögerlichen Siebenstufen-Automatik des Mercedes und dem nicht ganz so sanften Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe des Audi keinen Raum für Kritik. Mit einer Ausnahme: Trotz der Segelfunktion im Eco-Pro-Modus, die ein Dahingleiten ohne Bremswirkung des Motors ermöglicht, ist der Verbrauch zu hoch. Zwar benötigt der Audi A6 3.0 TDI mit 9,2 Litern auf 100 Kilometern noch einen kleinen Schluck mehr als der BMW 530d Touring, doch die 9,1 Liter des BMW sind immer noch zu viel. Hier zeigt sich das Mercedes E 350 BlueTEC T-Modell trotz seines hohen Gewichts von seiner besten Seite. Gerade einmal 8,5 Liter benötigt der Stuttgarter Lademeister für 100 Kilometer Strecke. Zudem bietet Mercedes für die E-Klasse einen Tank (80, Liter, 119 Euro) mit größerem Volumen an, wodurch sich eine Reichweite von fast 1000 Kilometern ergibt. Dabei stellt sich direkt die Frage, warum Mercedes ab Werk nur einen 59-Liter-Tank verbaut. verliert er mit steigender Geschwindigkeit

Motor und GetriebeMax. PunkteAudi A6 Avant 3.0 TDI quattro clean dieselMercedes E 350 BlueTEC 4MATIC T-ModellBMW 530d xDrive Touring
Beschleunigung150124119128
Elastizität100
Höchstgeschwindigkeit150858389
Getriebeabstufung100888590
Kraftentfaltung50444448
Laufkultur100807977
Verbrauch325207220209
Reichweite25151514
Kapitelbewertung1000643645655
 

Fahrdynamik

Die drei Kombis bringen ihre Kraft über alle vier Räder auf den Asphalt. Insbesondere die ansonsten heckgetriebenen Modelle von BMW und Mercedes profitieren dadurch gerade bei der Fahrsicherheit. Dort wo der 5er im Grenzbereich ohne Allradantrieb mit dem Heck deutlich nach außen drückt, sorgt der xDrive für ein deutlich neutraleres Fahrverhalten. Dabei verliert er kaum etwas von seinem sehr zielgenauen Einlenkverhalten, zumal die Lenkung ausgesprochen intensiv über den Grip an der Vorderachse informiert.

Der Mercedes umrundet den kurvigen Handlingparcours mit einem eindeutigen Hang zum Untersteuern. Kritische Lastwechselreaktionen sind ihm ebenso fremd wie dem BMW. Allerdings nimmt der Daimler nicht ganz so viel Geschwindigkeit mit in die Kurven. Extrem sicher und gefühlvoll agieren in beiden Fällen die Fahrdynamikregelungen. Hier haben die zwei Hersteller einen gelungenen Kompromiss zwischen Fahrdynamik und Fahrsicherheit gefunden.

Dennoch legt Audi die aktuelle Messlatte hier noch ein Stück höher. Der A6 mit quattro-Antrieb wetzt nicht nur spielerisch durch die Slalomgasse, er rennt auch wie auf Schienen über die Handlingstrecke. Extrem spurtreu und leichtfüßig lässt er sich durch sämtliche Kurvenradien dirigieren. Lediglich die etwas zu leichtgängige Lenkung dürfte noch mehr Rückmeldung in die Hände des Fahrers übertragen. Natürlich profitiert der Audi auch von der üppigsten Bereifung im Test. Während BMW und Mercedes auf 18-Zoll-Rädern angetreten sind, setzt Audi auf 19-Zöller. Die Nachteile beim Komfort werden von den Vorteilen beim Handling und vor allem beim Bremsen kompensiert. Sowohl mit kalten als auch warmen Stoppern setzt der Audi mit Werten von deutlich unter 34 Metern aus 100 km/h bis zum Stillstand die Bestwerte.

FahrdynamikMax. PunkteAudi A6 Avant 3.0 TDI quattro clean dieselMercedes E 350 BlueTEC 4MATIC T-ModellBMW 530d xDrive Touring
Handling150968890
Slalom100715863
Lenkung100838486
Geradeauslauf50444442
Bremsdosierung30201820
Bremsweg kalt15011510795
Bremsweg warm15012010294
Traktion100909090
Fahrsicherheit150135135135
Wendekreis206106
Kapitelbewertung1000780736721
 

Umwelt und Kosten

Mercedes lässt sich die E-Klasse teuer bezahlen, der Audi und der BMW sind deutlich günstiger zu haben. Zudem sorgen die hohen Wartungskosten der E-Klasse unterm Strich für die schlechteste Kostenbilanz. Allerdings ist der Abstand gering. Der A6 siegt ganz knapp, obwohl die zahlreichen Testwagen-Optionen den bewerteten Preis in die Höhe treiben. Beim 5er bleibt man hier maßvoller. Allerdings bietet BMW die schlechtesten Garantiebedingungen, wodurch der 530d Touring hinter den A6 Avant zurückfällt.

Kosten/UmweltMax. PunkteAudi A6 Avant 3.0 TDI quattro clean dieselMercedes E 350 BlueTEC 4MATIC T-ModellBMW 530d xDrive Touring
Bewerteter Preis67510597105
Wertverlust50101010
Ausstattung25232323
Multimedia50283334
Garantie/Gewährleistung50282720
Werkstattkosten20141114
Steuer10666
Versicherung40313129
Kraftstoff55353635
Emissionswerte25222122
Kapitelbewertung1000302295298
 

Fazit

Der Audi A6 3.0 TDI quattro clean diesel gewinnt diesen Vergleich. Er entscheidet das Kosten- und sogar das Fahrdynamik-Kapitel für sich. Letzteres sogar sehr deutlich – nicht zuletzt dank seiner sehr guten Bremswege.

Rang zwei geht mit einem Kapitelsieg an das Mercedes E 350 BlueTEC 4Matic T-Modell, das durch erlesenen Komfort besticht, aber auch sehr teuer ist.

Dem BMW 530d xDrive Touring gehört die Bronzemedaille, obwohl er mit dem Karosserie- und dem Motor/Getriebe-Kapitel wie der A6 zwei Einzelwertungen auf seinem Konto verbuchen kann. Allerdings setzt sich der Fünfer in keinem Kapitel so weit von seinen Verfolgern ab, dass es für einen besseren Rang in diesem Vergleichstest gereicht hätte.

Gesamtbewertung

Max. PunkteAudi A6 Avant 3.0 TDI quattro clean dieselMercedes E 350 BlueTEC 4MATIC T-ModellBMW 530d xDrive Touring
Summe5000322932173206
Platzierung123

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