Ein Bentley Continental GT und ein saudischer Wüstenzug liefern sichein obskures Duell. Das ungleiche Gespann raste auf den Spuren eines historischen Wettlaufs einmal quer durch Saudi-Arabien.
Ein Rennen zwischen Zug und Auto quer über die arabische Halbinsel – das klingt im ersten Moment reichlich seltsam. Doch der Wettlauf, den sich ein Bentley Continental GT im August 2015 mit Saudi-Arabiens Wüstenzug geliefert hat, fußt auf einem historischen Vorbild. Im Jahr 1930 bestritt der dreimalige Le-Mans-Gewinner Woolf Barnato in seinem Bentley Speed Six eine ähnliche Rallye. Der damalige Gegner war die als "Train Bleu" bekannte Eisenbahn, deren Strecke 1200 Kilometern von Cannes nach Calais verlief. Trotz einer Höchstgeschwindigkeit von nur 70 km/h gelang Barnato der Coup. Und an jenes denkwürdige Rennen wollte Bentley erinnern und schickte seinen Continental GT zum Stelldichein ins Land der Beduinen. Anders als 1930 ging die Neuauflage des Wettlaufs allerdings nur noch über 480 Kilometer, und zwar von Riad nach Damman am arabischen Golf. Die Konkurrenz: Ein moderne Wüstenzug, der ganze Stolz der Saudi-Scheichs. Vorbei an Dünen und Dromedare, rasten Auto und Eisenbahn dann der Küste entgegen.
Rennen zwischen Bentley Continental GT und Zug im Video:
Bentley Continental GT gegen Zug
Beduinen-Stimmung kam allerdings weniger auf, immerhin ging es um die Ehre. Und die wollte hart erarbeitet sein. Mit nur sechs Minuten Vorsprung erreichte Steve Kane, der Fahrer des 528-PS-Bentley, den Zielort am Meer. Sein Resümee: "Es war hart. Die Hitze, die Straßen. Man wusste nie, wo der Zug war. Außerdem musste man sich an die saudischen Verkehrsregeln halten. Ich hoffe, Barnato wäre stolz auf mich."