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Android, Audi und Google: Rupert Stadler über Auto-Infotainment der Zukunft Zukunftstechnik

Mit dem Google-Betriebssystem Android holt sich Audi Smartphone-Technik ins Auto. Die Infotainment-Technik soll massiv profitieren

Das Auto der Zukunft wird nicht nur sicherer und sparsamer, es wird vor allem auch intelligenter sein. Die Vernetzung mit Umwelt und Internet spielt schließlich nicht nur auf dem Smartphone eine Rolle, sondern kann auch Autofahrern den Alltag erleichtern. Auf der CES 2014 in Las Vegas hat Audi gemeinsam mit anderen Autobauern eine Kooperation mit Google bekanntgegeben, um kommenden Autos wie dem Audi TT 2014 ein leistungsfähigeres Infotainment-System spendieren zu können.

 

Android, Audi und Google: Auto-Infotainment der Zukunft?

Im Gespräch mit der dpa äußerte sich Audi-Chef Rupert Stadler ausführlich zu den Plänen, die Google und Audi für die Zukunft haben – und welche Grenzen es seiner Meinung nach gibt:

Herr Stadler, Audi ist hier in Las Vegas zum Mitglied einer Allianz geworden, die Googles Android-System ins Auto bringen will. Wie weit geht diese Partnerschaft?
Rupert Stadler: Es geht jetzt erst einmal um die Kommunikation und die Vernetzung, damit man das, was man auf dem Handy hat, auch im Auto nutzen kann. Unsere Fahrzeuge verbinden sich heute mit mindestens 500 unterschiedlichen Handy-Typen. Da ist es nicht verkehrt, wenn man sich in offene Systeme hineindenkt. Und Audi ist in der neuen Allianz der führende Entwickler für Europa.

Ist es das Sprungbrett für Android, über die Infotainment-Anlagen hinaus tiefer ins Auto vorzudringen?
Stadler: Ein Auto ist eine komplexe Angelegenheit. Wenn ein PC mal schwach auf der Brust ist, machen Sie einen Neustart. Wenn Sie im Auto unterwegs sind, geht es um Sicherheits-Anforderungen und Produkthaftung, da kann man nicht jeden herumfuhrwerken lassen. Das erfordert klare Vorgaben, wo sie nicht eingreifen dürfen, zum Beispiel in Steuer- oder Bremssysteme. Bei der Partnerschaft geht es um Kommunikations-Technologien und die Vernetzung.

Sie haben nach Las Vegas auch Prototypen selbstfahrender Audi-Fahrzeuge mitgebracht. Früher hieß es aus der Branche immer wieder, man wolle den Kunden nicht den Fahrspaß nehmen. Setzt jetzt ein Umdenken ein?
Stadler: Es wird sicherlich Kunden geben, die wollen selber fahren. Und es wird Kunden geben, die sagen, ich hätte gern noch etwas mehr Komfort. Schon heute können sie im Autobahn-Fließverkehr fahren, ohne Gaspedal oder Bremse zu drücken. Sie lenken, aber den Rest macht das Auto. Und da hat auch keiner gefragt, ob das gut oder schlecht ist. Sondern der Kunde fand das gut als wir es ihm anboten.

Was ist aber mit den ungeklärten Fragen wie der Haftung beim autonomen fahren?
Stadler: Der Fahrer des Fahrzeugs wird immer in der Haftung sein. Nur, dann muss man ihm auch genug Sicherheit geben, dass er sagt: Das ist sowas von ausgereift und gut, das mache ich jetzt. Ich gehe davon aus, dass in zwei, drei Jahren die Lage anders aussehen wird, denn alle Wettbewerber im Premium-Bereich arbeiten an solchen Systemen.

Wissen sie noch, was Ihr erster Gedanke war, als Sie 2011 von den selbstfahrenden Google-Autos erfuhren?
Stadler: Ich dachte: «Wir werden schneller sein.» Dass Unternehmen aus anderen Branchen versuchen, in den Autobereich einzutauchen, ist völlig normal. Ich denke, bei Google geht es im Kern um «Big Data», die Frage, wer und wann hat den Zugriff auf welche Kunden. Wir sind der Überzeugung, dass der Kunde sich im Auto vernetzen will. Und es gibt keinen Grund, das nicht anzubieten. Wir werden beide Status-Symbole – Auto und Smartphone – sauber vernetzen.

Ist die Autobranche aber nicht auch gezwungen, sich zu ändern, da das vernetzte Leben für viele Menschen heute wichtiger als das Automobil geworden ist?
Stadler: Die Welt bleibt ja nicht stehen. Das haben wir in der Computerindustrie gesehen oder im Berufsleben. Neu für unsere Industrie ist die Geschwindigkeit der Veränderungen und wie schnell wir Antworten darauf finden müssen. Die vergangenen 30, 40 Jahre der Automobilindustrie waren relativ einfach im Vergleich zu dem, was wir in den nächsten 10 Jahren vor uns haben.

Wieso?
Stadler: Zum einen gibt es ökologische Herausforderungen, wir müssen den Flottenverbrauch deutlich senken. Und wir müssen die Vernetzung des Automobils vorantreiben. Das bedeutet gigantische Investitionen.

Autos haben um Jahre längere Entwicklungszyklen als Produkte der Elektronik-Industrie. Wie arbeitet man da zusammen?
Stadler: Wir sind engstens vernetzt mit Unternehmen wie dem Chiphersteller Nvidia. Die bringen mittlerweile auf kleinen Chips Supercomputer-Qualitäten von vor ein Paar Jahren unter. Ich bin der festen Überzeugung, der Weg von Audi zur CES hat dazu beigetragen, dass wir uns viel intensiver mit diesen Themen auseinandersetzen. Dass wir auch die Geschwindigkeit der IT-Branche mitbekommen. Das hilft uns, unsere Fahrzeuge jung zu halten.

AUTO ZEITUNG

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