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Geht auch ganz einfach:

Auto in Flammen: Verhalten bei Fahrzeugbrand Bei Fahrzeugbrand Ruhe bewahren

von Christina Finke
Inhalt
  1. Fahrzeugbrand: Lohnt sich ein Auto-Feuerlöscher?
  2. Richtiges Verhalten bei Fahrzeugbrand
  3. Fahrzeugbrand: Flammen richtig bekämpfen
  4. Bergung von Insassen bei Fahrzeugbrand
  5. Schäden nach Fahrzeugbrand melden
  6. Fahrzeugbrand an der Tankstelle und bei Elektroautos

Wenn das Auto in Flammen steht, sollten Betroffene trotz aller Aufregung Ruhe bewahren und zunächst sich und andere Passagiere in Sicherheit bringen. Wer einen Feuerlöscher dabei hat, kann einen Fahrzeugbrand unter Umständen sogar eindämmen!

Der Motor stottert, aus den Ritzen der Motorhaube quillt plötzlich schwarzer Qualm: Fahrzeugbrände entwickeln sich langsam – dann allerdings umso heftiger. Die Gründe dafür, dass das Auto plötzlich in Flammen steht, können vielfältig sein. Die häufigsten Ursachen sind laut der Prüforganisation Dekra der Austritt von Kraftstoff oder Öl auf heiße Motorteile oder Motoranbauteile. Aber auch Schmorschäden, ein Kurzschluss oder auch ein Marderbiss können zum Fahrzeugbrand führen. Auch Feuer durch technische Defekte aufgrund mangelnder Fahrzeugwartung  und Brandstiftungen sind möglich. Fahrzeugbrände die auf vorherige Kollisionen zurückzuführen sind, bilden hingegen die Ausnahme. Wenn das Auto in Flammen steht, ist aber vor allem ein Verhalten richtig und wichtig: Ruhe bewahren. Mehr zum Thema: Änderungen für Autofahrer 2019

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Fahrzeugbrand: Lohnt sich ein Auto-Feuerlöscher?

Das Mitführen eines Feuerlöschers ist für Autofahrer zwar keine Pflicht – kann im Falle eines Fahrzeugbrands aber schnell Abhilfe schaffen und wird daher auch von zahlreichen Automobilclubs empfohlen. Entsprechende Geräte sind im Autofachhandel oder auch in Kfz-Abteilungen von Baumärkten zu finden und sollten mit dem DIN-Siegel EN 3 versehen sein, das sie als zuverlässig und effektiv auszeichnet. Vor allem handliche ABC-Pulverlöscher mit zwei Kilogramm Befüllung eignen sich gut für das Mitführen im Pkw. Sie lassen sich mit Hilfe einer mitgelieferten Schnalle unter dem Fahrersitz oder im Kofferraum befestigen und auch wenn mit ihnen nur wenige Sekunden gelöscht werden kann, lassen sich bei gezieltem Einsatz oft schlimmere Schäden verhindern. Einen größeren Sechs-Kilogramm-Pulverlöscher sollten diejenigen dabei haben, die etwa mit dem Wohn- oder Reisemobil unterwegs sind. Spätestens alle zwei Jahre sollten Feuerlöscher von einem Fachmann überprüft und gewartet werden. Der Aufwand dafür ist gering, in der Regel reicht ein kurzer Besuch bei einem entsprechend zertifizierten Händler aus. Wer auf Nummer sicher gehen will, besorgt hier auch gleich noch einen Feuerlöscher-Aufkleber, der im Innenraum des Wagens gut sichtbar angebracht wird. So sehen Ersthelfer im Ernstfall – etwa wenn der Fahrzeughalter selbst eingeklemmt und nicht ansprechbar ist – direkt, dass das Auto entsprechend ausgerüstet ist. Übrigens: Wer den Autofeuerlöscher bei einem Fahrzeugbrand einsetzt, bekommt die Kosten für einen neuen Löscher oder eine Neubefüllung in der Regel von der Kfz-Versicherung erstattet.

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Richtiges Verhalten bei Fahrzeugbrand

Wer während der Fahrt aufgrund von Rauchentwicklung einen Fahrzeugbrand vermutet, sollte sein Fahrzeug umgehend an einem sicheren Platz zum Stehen bringen. Das Auto sollte so abgestellt werden, dass andere Fahrzeuge und Verkehrsteilnehmer nicht gefährdet werden. Außerdem gilt es, Ruhe zu bewahren: Zunächst die Warnblinkanlage an- und die Zündung ausschalten. Dadurch wird in der Regel die Kraftstoffpumpe vom Stromkreis getrennt und so die Spritzufuhr unterbrochen. Anschließend verlassen alle Insassen schnellstmöglich das Fahrzeug, bevor die Betroffenen einen Notruf absetzen und die Unfallstelle sichern. Die Hilfe von Feuerwehr und Rettungsdienst kann europaweit unter der Notrufnummer 112 eingefordert werden. In vielen Fällen ist die Hemmschwelle, sich dem Brandherd eines in Flammen stehenden Autos zu nähern, zu groß. Dabei muss bei einem Fahrzeugbrand niemand Angst vor Hollywood-reifen Explosionen haben. Denn tatsächlich erreicht ein Feuer nur in den seltensten Fällen den Benzintank und selbst dann ist nicht zu erwarten, dass das Fahrzeug plötzlich wie ein Feuerwerk in die Luft fliegt. Und wenn es doch mal knallt, ist in der Regel eher ein geplatzter Reifen und nicht der Tank Schuld. Der Sicherheit aller beteiligten Personen hat aber selbstverständlich Priorität. 

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Fahrzeugbrand: Flammen richtig bekämpfen

Wurde das Feuer im Motorraum entfacht, dringt es erst nach mehreren Minuten in den Innenraum des Autos vor. Wer einen Feuerlöscher dabei hat, kann bis zum Eintreffen der Rettungskräfte versuchen, selbst gegen die Flammen vorzugehen. Dazu sollte die Motorhaube mit großer Vorsicht einen Spalt breit geöffnet werden – durch die Zufuhr von Sauerstoff könnte es zu gefährlichen Verpuffungen und Stichflammen kommen. Anschließend sollten Betroffene den Feuerlöscher gezielt einsetzen, um die Flammen zu ersticken. Dabei gilt: kurze, gezielte Stöße abgeben und dabei ausreichend Abstand einhalten, damit die Pulverwolke den Brand möglichst großflächig einhüllt. Außerdem sollte das Feuer eines Fahrzeugbrands immer in Windrichtung gelöscht werden, um sich nicht selbst zu gefährden. 

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Bergung von Insassen bei Fahrzeugbrand

Befinden sich Passagiere im Auto, die sich nicht selbst befreien können, sollten zunächst Beine und Arme der zu bergenden Person aus den Armaturen gelöst werden. Auch der Sicherheitsgurt muss entfernt oder durchtrennt werden, wobei der Oberkörper des Opfers nicht nach vorne fallen sollte. Anschließend kann unter der Schulter hindurch nach dem Unterarm gefasst werden, um die Person aus dem Fahrzeug zu hieven, sie gegen sich zu halten und sich so rückwärts aus der Gefahrenzone zu entfernen. Personen mit höherem Körpergewicht können auch an den Knöcheln oder Handgelenken gefasst werden, um sie so rückwärts gehend in Sicherheit zu bringen. Mehr zum Thema: Bußgeldkatalog 2019

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Schäden nach Fahrzeugbrand melden

Ein Fahrzeugbrand führt in den meisten Fällen dazu, dass vom Auto nur noch ein Haufen verkohlter Schrott übrig bleibt. Für den Halter muss das aber kein finanzieller Totalschaden sein. Zumindest dann nicht, wenn das Fahrzeug kaskoversichert ist. Über die Teilkasko seien die Gefahren Brand und Explosion versichert, sagt GDV-Sprecher Stephan Schweda. "Dabei handelt es sich aber nicht nur um komplett abgebrannte Fahrzeuge." Laut den unverbindlichen Musterbedingungen der Versicherungsbranche gilt als Brand ein Feuer mit Flammenbildung, das ohne einen bestimmungsgemäßen Herd entstanden ist oder ihn verlassen hat und sich aus eigener Kraft auszubreiten vermag. Nicht als Brand gelten dagegen Schmor- und Sengschäden. Glimmen also nur die Leitungen im Motorraum durch, bleibt der Halter auf dem Schaden meist sitzen. Betroffene sollten einen Brandschaden laut dem GDV innerhalb weniger Tage nach dem Feuer bei ihrer Assekuranz anzeigen. Wer für sein Auto lediglich eine Haftpflichtversicherung abgeschlossen hat, bleibt auf den entstandenen Kosten sitzen. 

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Fahrzeugbrand an der Tankstelle und bei Elektroautos

Auch beim Tanken können sich in Ausnahmefällen durch austretende Kraftstoffdämpfe am Tankstutzen des Autos Flammen entzünden. Beim Tanken entstehende Fahrzeugbrände sind in der Regel jedoch eher ungefährlich. Der Grund: Sobald die Kraftstoffzufuhr endet, erlöschen die Flammen oft von allein. Das Zapfventil sollte jedoch keinesfalls aus dem Tankstutzen gezogen werden, solange noch Benzin oder Diesel läuft – sonst kann sich der Brand ausbreiten. Brennt ein Elektroauto, fällt hingegen der Kraftstoff als Gefahrenquelle weg. Bei elektrisch angetriebenen Fahrzeugen sind Elektronikbrände am wahrscheinlichsten. Ob Elektroautos schneller oder aber weniger schnell in Brand geraten, als Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren, ist bislang nicht geklärt. Vor einem Stromschlag müssen Insassen aber keine Angst haben. 

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