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Fahrbericht Opel Insignia 1.6 SIDI Turbo: Facelift Insignia mit neuem Turbo

Im Grunde haben wir das Facelift eigentlich gar nicht für nötig befunden, was für die Design-Qualität spricht. Was man erst auf den zweiten Blick feststellt: Technisch und qualitativ hat sich der Opel Insignia stark weiterentwickelt. Fahrbericht

Wer sich in den nächsten Tagen zum Opel-Händler begibt, um den rundum erneuerten Insignia zu begutachten, wird sich vielleicht gar nicht so sehr an den  Äußerlichkeiten wie neuem Grill, modifizierten Heckleuchten und anderem aufhalten. Obschon selbst die äußeren Retuschen Wirkung zeigen: Als Fließheckversion glänzt der Insignia jetzt mit einem verbesserten cw-Wert von 0,25. Von weiteren Maßnahmen zur Verbrauchssenkung profitieren indes auch das Stufenheckmodell sowie der Kombi Sports Tourer. Von den Zweiliter-Dieseln (120, 130, 140, 163, 195 PS) outen sich die populären 120- und 140-PS-Versionen als echte Vier-Liter-Autos, die laut EU-Norm mit 3,9 Liter Diesel auf 100 km auskommen.


KRÄFTIG UND KULTIVIERT: NEUER 1,6-LITER-TURBO MIT 170 PS


Auch bei den Benzinern hat sich einiges getan: Einstiegsmotorisierung ist nun der 1,4-Liter-Turbo mit 140 PS (ab 24.325 Euro), am anderen Ende der Skala rangiert der 2.0 SIDI Turbo mit 250 PS, der nur noch vom sportlichen Topmodell OPC (V6-Turbo, 325 PS) überflügelt wird. Doch wir widmen uns dem wesentlich populäreren neuen 170-PS-Benziner Insignia 1.6 SIDI Turbo.

Opel-Kenner identifizieren das Kürzel SIDI (Spark Ingnition Direct Injection) als Hinweis auf die modernste Benziner-Generation aus Rüsselsheim mit Direkteinspritzung, Turboaufladung und variablen Ventilsteuerzeiten. Im ersten Anlauf gibt sich der Vierzylinder zurückhaltend: Der 1.6er läuft fast immer flüsterleise und legt eine nahezu mustergültige Laufkultur an den Tag, was auch den vibrationskompensierenden Ausgleichswellen zu verdanken ist. Die bekommt das Aggregat übrigens nur im Insignia, in anderen Modellen muss man ohne diese komfortfördernde Maßnahme leben.

Doch reizt man den neuen Turbo mit dem Gaspedal, wird er auf einmal putzmunter und sorgt spontan für raschen Vortrieb aus tiefen Drehzahlen heraus. Der starke Charakter des SIDI erlaubt eine gelassene, schaltfaule Fahrweise, sodass man den mit recht viel Spiel geführten Schalthebel schon mal ignorieren kann. Nur die ganz sportlichen unter den Insignia-Benutzern werden dem Motor eine gewisse Zähigkeit oberhalb von 4500 Touren vorwerfen. Viel wichtiger ist aber in der Praxis der Verbrauch. Wie fast alle Insignia (außer Automatik-, 4x4- und LPG-Versionen) verfügt auch dieser hier über ein komfortabel und leise funktionierendes Start-Stopp-System sowie weitere Maßnahmen zur Verbrauchssenkung, etwa Batterie-Lademanagement und Schaltempfehlung per Cockpitanzeige.

 

Der Verbrauch überzeugt

Beachtlich: Nur 5,9 Liter sollen dem 1.6 SIDI auf 100 km genügen. Auch wenn es in der Praxis dann 1,0 bis 1,5 Liter mehr sind, ist das immer noch ein sehr gutes Ergebnis für eine ausgewachsene, nach wie vor sehr geräumige, mit großem, variablem Kofferraum ausgerüstete Fließhecklimousine, die laut Werk gut neun Sekunden auf Tempo 100 braucht und klaglos 220 km/h rennt. Verbesserungen zeigt auch das neu abgestimmte Fahrwerk, was vor allem beim Überfahren von Querfugen auffällt, wo der Insignia nun weniger poltert als bisher – trotz optionaler 18-Zoll-Bereifung. Und an der ausgezeichneten Fahrstabilität gab es beim Insignia ohnehin nie etwas auszusetzen. In neuem Glanz präsentiert sich das blitzsauber und akkurat verarbeitete Interieur.

Am auffälligsten ist die komplett neue Bedienstruktur mit deutlich weniger Tasten, dafür mit großem Touchscreen sowie Touchpad zur Zeicheneingabe mit dem Finger. Das mit dem Top-Navi 900 IntelliLink (Serie ab Ausstattung Sport) gekoppelte System erlaubt auch die Integration von Smartphones und die Aktivierung vielseitiger darauf abgestimmter Apps. Die Bedienung fast aller Funktionen erfolgt nicht nur über Touchscreen, Touchpad und Lenkradtasten, sondern auch über die konventionellen Tasten und Regler. Das hört sich kompliziert an, geht aber mit ein wenig Gewöhnung leicht von der Hand. Insgesamt hat der Insignia also deutliche Fortschritte gemacht und ist sogar – bei geänderten Ausstattungsumfängen – im Preis günstiger geworden: Den Insignia 1.6 SIDI gibt es als Viertürer ab 28.510 Euro (Edition-Ausstattung), das Fließheckmodell kostet 390, der Kombi (Sports Tourer) 930 Euro mehr. 

Unser Fazit

Opel hat den Insignia dort optimiert, wo es nötig war. Verbesserte Bedienung, neue, sparsame Motoren und mehr Komfort bringen den Rüsselsheimer weiter nach vorn

Jürgen Voigt

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