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Geht auch ganz einfach:
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VW T6 Multivan 2.0 TDI: Test Bulli sechs auf dem Prüfstand

Tiefgreifend überarbeitet bringt VW den T6 Multivan an den Start. Optisch nur dezent verfeinert, hat sich unter dem Blech eine Menge getan. Das erwartet die Fans des VW-Bus-Nachfahren.

Dass aus einer Bleistiftskizze mal ein Millionending würde, hätte sich der niederländische VW-Importeur Ben Pons, der 1947 den VW-Tranporter (Werkskürzel: T1) entwarf, wohl kaum träumen lassen. Die Idee, Käfertechnik mit einem kastenförmigen Aufbau und reichlich Laderaum zum Materialtransport für das Wirtschaftswunder zu kombinierten, hatte rasch großen Erfolg. Da lag der Gedanke an den Personen-Transport relativ nahe. 1951 kam der VW-Bus in der Samba-Version auf den Markt. Ob Transporter oder Bus – 12 Millionen Exemplare und unzählige Aufbauversionen später steht nun die sechste Version T6 als Multivan in der Generation Six-Ausstattung auf dem Testwagenparkplatz. Die rot-weiße Zweifarben-Lackierung (2142 Euro) sticht ebenso sofort ins Auge wie die serienmäßigen LED-Scheinwerfer. Im Innenraum wirkt das Armaturenbrett gegenüber dem tristem Grau von früher mit roten Intarsien nicht nur deutlich freundlicher, sondern auch höherwertiger. Wer per Lenkradtaste durch die Menüs steppt, stößt auf ein Novum. Erstmals ist der Multivan serienmäßig mit Spurwechselassistent, Müdigkeitserkennung (beides Serie) und automatischer Distanzregelung ACC sowie dem Umfeldbeobachtungssystem "Front Assist" inklusive City-Notbremsfunktion (286 Euro) ausgestattet. Damit bremst der Bus auch bis 30 km/h von allein, wenn der Fahrer ein Hindernis übersieht. Auf der Autobahn hält die Elektronik den Sicherheitsabstand zum Vordermann ein. Das automatische Auf- und Abblenden der LED-Scheinwerfer bei Dunkelheit übernimmt die Fernlichtregulierung Light Asisst“ (150 Euro).

VW T6 im Video:

 
 

Der  VW T6 2.0 TDI ist ein Raumriese

Hinter den bequem gepolsterten Vordersitzen, die jedoch etwas mehr Seitenhalt bieten könnten, stehen zwei längsverschiebbare Dreh- und klappbare Einzelsitze parat, die sich mit entsprechender Muskelkraft auch ausbauen lassen: Sie wiegen satte 39 Kilogramm pro Stück. Wer möchte, kann einen Tisch für den Fond ordern (190 Euro), passend fürs Inhouse-Picknick. Praktische Schubladen unter der dreisitzigen, ebenfalls längsverschiebbaren Rücksitzbank schlucken allerlei Kleinkram. Wer Sitze und Bank ausbaut, freut sich über umzugstaugliche 5000 Liter Laderaum. Wenn fünf Personen im Fond mitreisen, genießen sie überaus großzügige Platzverhältnisse. Für Vortrieb sorgt im Testwagen ein neuer 2,0-Liter-Biturbo-TDI mit 204 PS und 450 Newtonmeter Drehmoment. Das reicht im Alltag für ein sehr ordentliches Fortkommen. Maximal 203 km/h sind drin, und das Landstraßentempo 100 ist nach zehn Sekunden erreicht. Selbst lange Autobahnsteigungen nimmt der Multivan locker mit 180 km/h. Die Zugkraft reicht außerdem für Anhängelasten von bis zu 2,5 Tonnen. Wer sich Sorgen um die Lebensdauer des Motors macht, dem sei gesagt, dass es sich um eine Nutzfahrzeug-Variante des 2,0-Liter-TDIs handelt, die für eine Laufeistung von mindestens 300.000 Kilometern ausgelegt sein soll. Das Aggregat arbeitet laufruhig und drehfreudig. Unterstützt wird es von einem ebenfalls unauffälligen Diener des Fahrers: dem Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe (Aufpreis: 2338 Euro). Es schaltet im Teillastbereich sehr sanft; auch unter Volllast sind nur minimale Schaltrücke spürbar. Zudem garantiert es ein niedriges Drehzahlniveau (130 km/h entsprechen knapp 2200 /min). Eine Freilauffunktion hilft im Schiebebetrieb beim Kraftstoffsparen. Bei der Verbrauchsmessung erwies sich der Niedersachse als wahrer Schotte und konsumierte im Test lediglich 7,8 Liter Diesel auf 100 Kilometer.

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VW T6 ist 2,4 Tonnen schwer

Sehr gut: Nach nur 35 Metern kommt der 2,4 Tonnen schwere Multi-Van mit warmer Bremse aus 100 km/h zum Stehen. Einen deutlichen Fortschritt gibt es auch auf der Komfortseite zu vermelden: Dank adaptiver Dämpfer (Serie in der Ausstattung Generation Six) ist das vom Vorgänger bekannte, etwas poltrige Agieren auf schlechten Straßen einem deutlich sensibleren Ansprechverhalten und einem erhöhten Absorbtionsvermögen gewichen. Auf langen Strecken weist das Navigationssystem Discover Media plus (1405 Euro) sicher den Weg, wobei dessen Bildschirm durchaus etwas größer ausfallen dürfte. Immerhin erlaubt der Touchscreen die komfortable Nutzung von Smartphones über Apple CarPlay oder Android Auto. Ein Wermutstropfen sind die trotz der guten Ausstattung recht happigen 55.485 Euro für den Multivan T6 mit Doppelkupplungsgetriebe. Was uns das lehrt? So manches Kultmobil ist nicht zum Discountpreis zu haben.

Technische Daten  
Motor 4-Zyl., 4-Vent., Bi-Turbodiesel, elektronisch
gesteuerte Common-Rail-Direkteinspritzung
Leistung 150 kW/204 PS 4000 /min
Max. Drehmoment 450 Nm 1400 – 2250 /min
L / B / H 4904 mm / 1904 mm / 1970 mm
Leergewicht 2406 kg
Fahrleistungen 0 auf 100 km/h in 10,0 s
Höchstgeschwindigkeit 203 km/h
Preis Testwagen 65.378 Euro

Unser Fazit

Gegenüber seinem Vorgänger erhielt der Multivan an den richtigen Stellen den nötigen Feinschliff. Mehr Komfort durch die adaptiven Dämpfer, mehr Sicherheit durch neue Assistenzsysteme und dank des neuen Motors bessere Fahrleistungen bei geringerem Verbrauch – das sind schlagkräftige Kaufargumente. Schlagkräftig ist aber auch der Preis. Zwar ist der T6 nicht teurer als der Vorgänger, je nach Version sogar günstiger. Mit den üblichen Zusatzausstattungen gelangt man aber sehr schnell in die Preisregionen eines Oberklasse-Pkw.

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