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Geht auch ganz einfach:
Alle Tests zum Mercedes S-Klasse

Mercedes S 500 Cabrio: Test Offener Spaß im S 500 Cabrio

Das luxuriöse Mercedes S 500 Cabriolet demonstriert schon mit seiner eindrucksvollen Größe und 455 PS Leistung viel Selbstbewusstsein. Was das neue S-Klassen-Cabrio aber tatsächlich an Gegenwert bietet, klärt unser Test.

Die Bezeichnung des für den Test ausgefahrenen Mercedes S 500 als S-Klasse-Cabriolet verwirrt ein wenig: Auf Anhieb stellt sich der Daimler-Kenner einen viertürigen Luxuskreuzer vor, der um sein Dach beraubt wurde. Falsch: Zum S-Klasse-Cabrio kam es durch die Neuordnung der Nomenklatur unter den Mercedes-Coupés und Cabriolets. An der Spitze steht hier nach wie vor der massige Zweitürer auf Basis der S-Klasse, der nun nicht mehr CL heißt, sondern S-Klasse Coupé. Davon abgeleitet wurde auch eine Version mit flächengreifendem Textilverdeck: das Mercedes S 500 Cabriolet. Dessen schiere Größe beeindruckt allein schon mit der wenig handlichen Karosserielänge von 5,03 Metern und einer Breite von 1,90 Metern. Dennoch trägt der Viersitzer nicht dick auf, wirkt eher elegant und wohlproportioniert. Innen genießen Fahrer und Beifahrer die ganze Kreativität der Daimler-Raumausstatter. Feinstes Leder in vollendeter Geschmeidigkeit, makellos verarbeitet unter anderem auf den üppigst dimensionierten Sportsesseln mit nahezu unerschöpflichen Einstellmöglichkeiten. Verschweigen wollen wir indes nicht, dass wir es im Test mit der Designo-Lederlinie zu tun haben, dem Sitzkomfort-Paket und vielem anderen mehr – alles zu finden in der exquisiten Aufpreisliste. Doch zu den Preisen des getesteten Mercedes S 500 Cabriolets kommen wir später noch.

Ausflug im Mercedes S 500 Cabrio:

 
 

Das Mercedes S 500 Cabriolet im Test

Serienmäßig hat das Mercedes S 500 Cabriolet der Funktionalität einer S-Klasse nicht viel hinzuzufügen. Hier wie dort ergibt sich die Bedienung aus zwei riesigen Bildschirmen; einer fürs digitale Instrumentarium hinter dem Lenkrad, der anderen in der Mitte für den Rest, ergänzt durch ein – selbstverständlich aufpreispflichtiges – Head-up-Display. Zugriff auf die Vielzahl der Fahrzeug-, Assistenz-, Klima- und onlinegestützten Infotainment- oder Navi-Funktionen haben wir im Test sowohl über den Dreh-Drücksteller und das Touchpad auf dem Mitteltunnel wie auch mit den Lenkradtasten. Ein wenig suchen muss man nach dem wichtigsten Schalter, denn die – bis Tempo 50 mögliche – Betätigung des vollautomatischen Dachs versteckt sich im geschlossenen Fach auf dem Mitteltunnel. Etwa 20 Sekunden dauert es, bis sich mehrere Quadratmeter gefütterte Textilbahn gut geordnet ins Heck des Mercedes S 500 Cabriolets falten. Über die per Knopfdruck steuerbaren Positionen von Seitenscheiben, vorderem Windabweiser im Scheibenrahmen (Aircap, 1178 Euro) und hinterem Windschott steuert der Fahrer den Grad der Interieur-Durchlüftung, von nahezu windstill selbst bei weit über 100 km/h bis hin zum Orkan. Auch die neu entwickelte Klimatisierung des Mercedes S 500 Cabriolets arbeitet im Test fast perfekt. In der Regel reicht die Vorwahl der Temperatur, und der Daimler klimatisiert maßgerecht – ganz gleich, ob das Dach der S-Klasse nun offen ist oder geschlossen.

Mehr zum Thema: Fahrbericht Mercedes S 500 Cabriolet

Hoher Komfort im S 500, aber Mängel im Fond

Das vom Zulieferer Magna entwickelte Dachsystem trägt obendrein zum hervorragenden Geräuschkomfort des Mercedes S 500 Cabriolets bei, der besser ist als in einer Business-Limousine. Bei 130 km/h zeigt das Schalldruck-Messgerät im Test gerade mal 66 dB(A) an, und selbst oberhalb von 200 km/h muss man sich nicht gegenseitig anbrüllen. Doch der Komfort im S-Klasse-Cabrio scheint nur grenzenlos. Das merkt man spätestens im Fond. Trotz der großen Türen ist der Weg dorthin beschwerlich, und das Platzangebot auf den beiden wohlkonturierten, aber kleinen Einzelsitzen hat nichts mit S-Klasse zu tun. Da reist es sich in jedem Kompakten bequemer. Schade, denn im Langstreckenkomfort ist das Mercedes S 500 Cabriolet kaum zu schlagen. Nahezu komplett entkoppelt die sensibel agierende Luftfederung den zu großen Teilen aus Aluminium gefertigten Aufbau von jeglichen Fahrbahnunebenheiten. Sanft und leise schwebt das Mercedes S 500 Cabriolet im Test dahin, und wem das zu synthetisch vorkommt, der kann jederzeit in den Sportmodus wechseln, um eine Ahnung von der Asphaltgüte zu bekommen. Zum Supersportler wird das große S 500 Cabriolet auch dann nicht, lässt sich aber durchaus beherzt und mit einer erstaunlichen Präzision durch Wechselkurven bewegen. Die traut man den 2,15 Tonnen ebenso wenig zu wie die im Test gemessene Verzögerung mit Bremswegen von unter 34 Metern aus Tempo 100.

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455 PS stemmt der V8 des S 500 Cabriolets

Dass vom Antrieb des Mercedes S 500 Cabriolets im Test bisher keine Rede war, liegt an seiner positiven Unauffälligkeit. Die 455 PS des 4,7-Liter-V8-Biturbo fühlen sich stets nach mehr an, auch weil sie von 700 Newtonmeter Drehmoment unterfüttert werden, das fast immer verfügbar ist. Und sollte es mal nicht reichen, schaltet die Neunstufen-Automatik zurück, wenn auch nicht immer ganz ruckfrei . Dabei lässt der V8 ab und zu ein wohliges Grollen von sich hören, mehr nicht. Wem Sound und Kraft aus unerfindlichen Gründen nicht reichen, der kann sich mit den 585 und 630 PS starken AMG-Versionen des S 500 Cabriolets in andere Umlaufbahnen schießen, wird dabei jedoch deutlich mehr verbrauchen als die angemessenen 13,4 Liter Super, die sich der S 500 im Test genehmigte. Drunter geht’s nicht, denn der 500er ist das Basismodell der Baureihe für 139.052 Euro. In Wahrheit kommen allerdings leicht noch ein paar Tausender oder auch Zehntausender dazu. Ein Muss ist zum Beispiel das volle Fahrassistenz-Arsenal sowie das im Testwagen installierte, impulsiv und detailreich klingende Audio-High-End-System von Burmester (7497 Euro), auch wenn die Empfangsqualität des digitalen DABRadios – wie in vielen Mercedes-Modellen – zu wünschen übrig lässt.

Mehr zum Thema: S 500 Cabriolet gewinnt Design Trophy 2016

Technische Daten Mercedes S 500 Cabriolet
Motor V8-Zyl., 4-Vent., Biturbo
Hubraum 4663 cm³
Leistung 335 kW/455 PS bei
5250 – 5500 /min
Max. Drehmoment 700 Nm bei 1
800 – 3500 /min
Antrieb Hinterradantrieb; Fahrwerk rundum
Getriebe 9-Stufen-Automatik
L / B / H 5027/1899/1417 mm
Radstand 2945 mm
Leergewicht 2157 kg
Fahrleistungen 0-100 km/h in 4,7 s
Höchstgeschwindigkeit 250 km/h (abgeregelt)
Verbrauch 13,4 l S/100 km
EU-Verbrauch 8,5 l S/100 km
CO2-Ausstoß 199 g/km
Grundpreis 139.052 Euro

Unser Fazit

Das wohl komfortabelste Cabrio der Welt und einen der gediegensten Mercedes muss man nicht haben, möchte man aber – einmal genossen – nicht mehr missen. Ein eher knapper Fond und eine "selbstbewusste" Preisgestaltung sind die Schattenseiten des Mercedes S 500 Cabriolets.

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