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Alle Tests zum Audi Q7

Audi Q7 3.0 TDI quattro: Test über 100.000 km So schlug sich der Q7 im Dauertest

Marcel Kühler Testredakteur
Inhalt
  1. Audi Q7 3.0 TDI quattro im Test über 100.000 km
  2. Q7 mit Rearseat-Entertainment
  3. Ordentlich Power im Audi-SUV
  4. Werkstatttermine bleiben nicht aus
  5. Qualität: "Extrem beanspruchte Elemente sehen aus wie neu"
  6. Verbrauch: "Nie Durchschnittswerte über zehn Liter"
  7. Technische Daten Audi Q7 3.0 TDI quattro
  8. Störungen und Wartungen während des Tests über 100.000 km 
  9. Fazit

Der Audi Q7 3.0 TDI quattro ist bekannt für seinen herausragenden Fahrkomfort und ein üppiges Raumangebot. Welche sonstigen Tugenden im großen Audi-SUV stecken, hat unser Test über 100.000 Kilometer geklärt. Das Fazit!

Im Test über 100.000 Kilometer steht der Audi Q7 3.0 TDI quattro. Die zweite Generation des Ingolstädter SUV hatte seine Markteinführung im Sommer 2015. Der nur marginal kürzere Q7 vom Typ 4M war in jeder Hinsicht ein Schritt nach vorn. So ist der Fünftürer je nach Ausstattung über 300 Kilogramm leichter als sein Vorgänger – gut für Fahrdynamik und Effizienz gleichermaßen. Die Fahreigenschaften haben zudem durch ein komplett neues Fahrwerk mit Fünflenker-Aufhängungen rundum hinzugewonnen, das auf Wunsch auch mit Luftfederung erhältlich ist. Neue innovative Assistenzsysteme, darunter eine autonome Staufunktion oder ein Ausstiegsassistent, sorgen für mehr Sicherheit an Bord. Das Gesamtpaket überzeugte bisher nicht nur viele Kunden. Auch in zahlreichen Vergleichstests der AUTO ZEITUNG konnte der Audi Q7 glänzen. Doch wie sieht es mit der Haltbarkeit des Reise-Riesen aus? 100.000 harte Einsatzkilometer im Redaktionsalltag gaben Aufschluss darüber. Mehr zum Thema: Alles zum Dauertest des Hyundai Tucson

Der Audi Q7 im Video:

 
 

Audi Q7 3.0 TDI quattro im Test über 100.000 km

Die Konfiguration eines Audi Q7 ist nichts für Zwischendurch in der Mittagspause. Die Preisliste offeriert auf fast 50 Seiten eine Vielzahl an Optionen, die ein knauserig berechnetes Budget schnell kollabieren lässt. Sprich: Ein gut gefülltes Konto ist nicht nur aufgrund des hohen Einstandspreises für den von uns favorisierten, 272 PS starken 3.0 TDI absolut Pflicht. Zum Zeitpunkt des Teststarts im Oktober 2016 betrug der Grundpreis für dieses Modell 61.700 Euro. Für den Langstreckenmarathon fügten wir der nicht übermäßig umfangreichen Serienausstattung indes einige Optionen hinzu, die das Reisen komfortabler und sicherer machen. Ein kleiner Auszug aus der Liste der gewählten Extras: adaptive Matrix-LED-Scheinwerfer, Luftfederung mit adaptiven Dämpfern, Allradlenkung, Assistenzpaket Tour, Assistenzpaket Stadt, Lederpaket, S-Line-Sportpaket, Vierzonen-Klimaautomatik, elektrisch einstellbare Sitze, MMI-Navigationssystem, Rearseat-Entertainment – all dies und einige weitere Extras erhöhten den Fahrzeugpreis um 44.455 auf 106.155 Euro. Entsprechend hoch waren die Erwartungen, die das Redaktionsteam an den Audi Q7 3.0 TDI im 100.000-Kilometer-Test hatte.

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Q7 mit Rearseat-Entertainment

Umgehend entwickelte sich der Audi Q7 zum Liebling aller Redaktionsmitglieder, die auf längere Dienstfahrten gehen mussten. Stellvertretend für alle Langstreckenfahrer hielt Chef vom Dienst Philipp Kesternich im ersten Eintrag im Fahrzeug-Begleitbuch fest: "Der Q7 ist ein Spitzen-Reiseauto: extrem komfortabel und mit unfassbar viel Platz." Testchef Michael Godde ergänzte: "Wie die Luftfederung selbst schlimmste Fahrbahnschäden ausbügelt und gleichzeitig in Kurven störende Aufbaubewegungen unterbindet, das beeindruckt schon. Und auch die Geräuschisolierung ist richtig klasse! Wind- und Abrollgeräusche sind selbst bei mittleren Autobahngeschwindigkeiten quasi nicht existent. Die Bedienung des komplexen MMI-Systems erfordert aber Eingewöhnung." Das optionale Rearseat-Entertainment erfreute hingegen alle, die während der Fahrt im Audi Q7 3.0 TDI online arbeiten mussten. AUTO ZEITUNG-Vize Stefan Miete, der auf gemeinsamen Strecken gern in einem geräumigen Fond Platz nimmt, befand: "Die beiden Android-Tablets sind nicht nur für quengelnde Kids prima. Mailverkehr kann ich mir damit als Beifahrer kurzerhand ins Auto holen."

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Ordentlich Power im Audi-SUV

Ebenfalls großen Zuspruch im 100.000-Kilometer-Test erfuhr der riesige Kofferraum des Audi Q7 3.0 TDI, der mit mindestens 890 Liter Fassungsvermögen genügend Platz für sperriges Messequipment bereitstellt. Ein kleines Manko, das der monströse Schacht mit sich bringt, entdeckte allerdings nicht nur der geschäftsführende Redakteur Martin Urbanke: "Der Laderaum ist so tief, dass man sich beim Beladen als normal großer Mensch schon mal die Kleidung an der Heckschürze verschmutzen kann. Außerdem reagiert durch unter der Schürze stehende Füße zuweilen schon die Gestensteuerung der elektrischen Heckklappe – dann ist schnelles Kopfeinziehen angesagt!" Autor Johannes Riegsinger, der für eine Fotogeschichte auch schon einmal ein Boot hinter sich herzog und damit die maximale Zuglast von 3500 Kilogramm zu schätzen lernte, freute sich indes über die Rückfahrkamera: "Die Position des Kugelkopfes ist über den zentralen Bildschirm super zu erkennen. Damit gerät das Andocken eines Anhängers fast schon zum Kinderspiel." Auf den vielen schnellen Autobahnetappen zeigte sich der Kollegenkreis aber nicht nur begeistert vom gediegenen Fahrkomfort und vom zur Verfügung stehenden Raumangebot des Audi Q7. Der souveräne Turbodiesel, der schon bei 1500 Touren 600 Newtonmeter Drehmoment auf den Antriebsstrang stemmt, erhielt ebenfalls viele lobende Fahrtenbucheinträge. So stellte Sebastian Koch, unser Gralshüter des Messwesens, nach den entsprechenden Beschleunigungsprüfungen fest: "Der 3,0-Liter-TDI hinterlässt einen super Eindruck. Er läuft kultiviert und schüttelt seine Kraft lässig aus den Brennräumen. Mit 6,1 Sekunden für den Sprint aus dem Stand auf Tempo 100 unterbietet unser 2207 Kilo schwerer Dauertester sogar die Werksangabe um zwei Zehntelsekunden. Die Achtstufen-Automatik schaltet dazu weich und schnell."

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Werkstatttermine bleiben nicht aus

Testredakteur Paul Englert pflichtete dem Kollegen Koch in seinem Urteil über den Audi Q7 3.0 TDI grundsätzlich bei, merkte ergänzend dazu aber an: "Die Segelfunktion nervt auf der Autobahn manchmal mit trägem Wiedereinkuppeln." Zudem störte sich der erfahrene Tester am adaptiven Geschwindigkeitsbegrenzer: "Oftmals verlässt sich das System auf die Kamera, die zum Beispiel ein 60-km/h-Schild auf dem Verzögerungsstreifen erkennt. So bremst der Q7 plötzlich selbstständig ab, obwohl wir uns auf einer Autobahn mit Tempo-130-Limit befinden. Das kann schnell zu Auffahrunfällen führen!" Gottlob kam es während unseres 100.000-Kilometer-Tests nie dazu, sodass zumindest die Karosserie den Langstreckentest schadlos überstand. Für einige andere technische Komponenten gilt dies allerdings nicht. Bereits bei Kilometerstand 31.833 meldete der stellvertretende Chefredakteur Klaus Uckrow Alarm: "Ich vernehme aus den Tiefen der Vorderachse mahlende Geräusche. Der Audi sollte dringend zum Check in die Werkstatt!" Ohnehin stand zur selben Zeit ein Termin für den ersten Service an, in dessen Zuge dann auch die Überprüfung der Vorderachse über die Bühne ging. Die Experten des Kölner Vertragspartners stellten ein defektes Radlager fest, das auf Garantie getauscht wurde.

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Qualität: "Extrem beanspruchte Elemente sehen aus wie neu"

Ein weiterer kombinierter Werkstatttermin fand nur kurze Zeit später nach 38.521 im Audi Q7 3.0 TDI gefahrenen Kilometern statt: Zu einen zeigte die Bremsverschleißanzeige an, dass die vorderen Stopper neue Beläge benötigen würden. Zum anderen mahnte die Motorkontrollleuchte einen Check des Onbord-Diagnosesystems. Das Auslesen des Fehlerspeichers ergab, dass ein NOX-Sensor hinüber sei. Auch dieses Bauteil wurde auf Garantie gegen ein neues ersetzt. Der dritte Zwischenfall ereignete sich bei Kilometerstand 72.526. "Der Q7 verlangt nach Kühlwasser – und das nicht zu knapp", meldete Art Director Andreas Schulz bei einer Dienstfahrt in Baden-Württemberg. Beim örtlichen Audi-Partner wurde ein defektes Absperrventil als Verursacher ausgemacht. Die Neuwagengarantie übernahm freilich auch diesen Zwischenfall. Die restlichen Kilometer nahm der Ingolstädter dann ohne Zwischenfall unter die Räder. Beeindruckend hingegen ist, wie gut der hochwertige Innenraum den Langstreckentest überstanden hat. "Hier wird die markentypische Qualität offensichtlich", notierte Testredakteur Caspar Winkelmann und ergänzte: "Selbst extrem beanspruchte Elemente wie das Lenkrad oder die Sitze sehen immer noch aus wie bei der Werksauslieferung."

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Verbrauch: "Nie Durchschnittswerte über zehn Liter"

Der Audi Q7 3.0 TDI ist nicht nur hinsichtlich seines hohen Anschaffungspreises ein teures Vergnügen. Auch die laufenden Kosten sind nichts für Pfennigfuchser, die Inspektionen und Verschleißteile gibt es nicht zum Spartarif. So muss für einen einfachen Service mit knapp 600 Euro gerechnet werden. Neue Bremsscheiben mit den dazugehörigen Belägen kosteten 1663,64 Euro. Zudem schlagen die Versicherer beim Q7 3.0 TDI mit kostspieligen Typklasseneinstufungen zu. Dafür hielt sich der Reise-Riese an der Zapfsäule vornehm zurück. "Egal, wie zügig man unterwegs ist, der Bordcomputer zeigt eigentlich nie Durchschnittswerte über zehn Liter an – und das ist für ein solch riesiges SUV wirklich ein toller Wert", hielt der geschäftsführende Redakteur Jürgen Voigt im Bordbuch nach einer über 2000 Kilometer langen Dienstfahrt ins Ausland fest. Das Addieren sämtlicher Betankungen bestätigt, was der Kollege am Bordrechner ablesen konnte: Durchschnittlich verbrannte der 272 PS starke TDI auf 100 Kilometern nur 8,7 Liter Kraftstoff. Dabei profitierte der Audi von vielen tausend mit gleichbleibendem Tempo gefahrenen Kilometern auf geschwindigkeitslimitierten Autobahnen im In- und Ausland. Und: Mit diesem Wert lag er sogar unter dem Standard-Testverbrauch von 9,5 Litern, den wir auf unserer normierten Verbrauchsrunde, die neben 27 Prozent Stadtverkehr auch einen 14-prozentigen Volllastanteil beinhaltet, ermittelten. Zusätzlich verlangte der Q7 nach AdBlue, das in einen separaten Tank mit 24 Liter Fassungsvermögen eingefüllt wird. Die wässrige Harnstoff-Lösung wird dem Abgas im SCR-Kat zudosiert, um schädliche Stickoxide zu reduzieren. Auf 100 Kilometer verbrauchte unser Q7 0,18 Liter davon, was 2,1 Prozent pro verbrauchtem Liter Diesel entspricht. Die Werksvorgabe sieht einen Anteil von bis zu vier Prozent vor.

Dauertest Porsche Macan Turbo
Porsche Macan Turbo: Test über 100.000 km Porsche Macan im Dauertest

 

Technische Daten Audi Q7 3.0 TDI quattro

 

Störungen und Wartungen während des Tests über 100.000 km 

 

 
Marcel Kühler Marcel Kühler
Unser Fazit

Der Audi Q7 3.0 TDI erwies sich im Test über 100.000 Kilometer als tolles Reiseauto, das neben einem erlesenen Fahrkomfort jede Menge Platz und einen sparsamen, kraftvollen sowie kultivierten Antrieb bietet. Das alles gab es freilich nicht zum Nulltarif: Anschaffungspreis und laufende Kosten bewegten sich auf einem hohen Niveau. Zudem trübten ein paar technische Defekte den ansonsten hervorragenden Gesamteindruck, sodass der Q7 den Sprung in die Top Ten nur knapp verpasst.

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