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Adblue: kaufen/nachfüllen/Preis Adblue richtig anwenden

AUTO ZEITUNG
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Inhalt
  1. Wozu brauchen Diesel Adblue?
  2. Woraus besteht Adblue?
  3. "Adblue leer oder nachfüllen"-Meldung
  4. Kann man Adblue selbst nachfüllen?
  5. Wo kann man Adblue kaufen?
  6. Adblue direkt in den Tank?
  7. Kann Adblue beim Nachfüllen überlaufen?
  8. Kann Adblue einfrieren?
  9. Wird Adblue wieder knapp?
  10. Kann man Adblue lagern?

Moderne Dieselautos haben einen SCR-Kat, der eine Harnstofflösung namens Adblue benötigt. Ist der Adblue-Tank leer, lassen sich die Fahrzeuge nicht mehr starten. Aber wie wird Adblue nachgefüllt und wo kann man es kaufen? Wie viel Adblue braucht der Diesel genau? Die Antworten liefert die AUTO ZEITUNG!

Das Unheil beginnt mit der Anzeige im Kombiinstrument: "Bitte Adblue nachfüllen – noch 2400 km". Ignoriert man den Hilferuf des Diesels nach der Harnstofflösung und füllt kein Adblue nach, bleibt das Auto im schlimmsten Fall liegen. Denn ohne Adblue lässt sich der Motor nicht mehr starten. Häufig läuft der Diesel noch im Notlaufbetrieb. Dabei könnte das Auto technisch gesehen problemlos weiterfahren – nur der Stickoxid-Ausstoß würde sich verschlechtern. Da der Selbstzünder dann jedoch die Abgasnorm nicht mehr erfüllt, sorgt der Gesetzgeber quasi für eine Umwelt-Wegfahrsperre. Die Autohersteller haben die Tanks für Adblue angeblich so dimensioniert, dass sie im Rahmen der Inspektionen in der Werkstatt aufgefüllt werden sollen. Dort fallen zu den knapp zehn Euro für die 1,89-Liter-Flasche noch Arbeitskosten an, meist um die 50 Euro. Doch die Erfahrungen im Testalltag zeigen, dass Vielfahrer:innen oft früher selbst nachfüllen müssen. Mehr zum Thema: Unsere Produkttipps auf Amazon

So setzt sich der Spritpreis zusammen (Video):

 
 

Wozu brauchen Diesel Adblue?

Moderne Selbstzünder verwenden Adblue, um den Ausstoß von Stickoxiden zu reduzieren. Das schreibt die Abgasnorm Euro 6 vor, die seit dem ersten September 2014 für alle neu auf den Markt kommenden Autos und ab dem ersten September 2015 für alle Neuwagen gilt. Diesel dürfen seitdem statt 180 nur noch 80 Milligramm Stickoxide pro Kilometer ausstoßen. Dazu nutzen viele Autohersteller die im Lastwagenbau schon lange verwendeten SCR-Katalysatoren. Diese bauen die Stickoxide mithilfe von Adblue ab, das zu 32,5 Prozent aus Harnstoff und zu 67,5 Prozent aus demineralisiertem Wasser besteht. Die Chemikalie ist geruchsfrei und ungiftig. Adblue wird direkt in den Abgasstrang eingespritzt und setzt dort Ammoniak frei. Dieses reagiert im SCR-Kat mit den Stickoxiden und wandelt sie in Stickstoff und Wasserdampf um. Ein vom Motorsteuergerät kontrolliertes Dosiermodul sorgt dafür, dass stets die für Drehzahl und Fahrzeuglast benötigte Menge Adblue eingespritzt wird. Der Verbrauch liegt bei etwa vier bis sechs Prozent des Diesels. Ein Auto mit hohem Diesel-Verbrauch braucht demnach auch mehr Adblue.

 

Woraus besteht Adblue?

Adblue besteht zu 32,5 Prozent aus Harnstoff, einer ungefährlichen, synthetischen Stickstoff-Verbindung, und aus demineralisiertem Wasser. Das Gemisch ist immer gleich.

 

"Adblue leer oder nachfüllen"-Meldung

Die Bordelektronik zeigt an, wenn Adblue nachzufüllen ist und zeigt meist auch die theoretische Restreichweite in Kilometern an. Diese Meldung kann in der Regel spätestens nach dem dritten Mal nicht mehr ignoriert werden, da der Motor nur noch mit verminderter Leistung fährt oder sich gar nicht mehr starten lässt.

 

Kann man Adblue selbst nachfüllen?

Ja, Adblue lässt sich problemlos selbst nachfüllen. Für manche Autos kann dazu jedoch ein Refill-Kit notwendig werden. Alles Informationen zum Fassungsvermögen des Adblue-Tanks sind in der Betriebsanleitung des Fahrzeugs zu finden. Nach dem Auffüllen von Adblue kann die Zündung angeschaltet werden. Dann gilt es abzuwarten, bis die Elektronik den neuen Adblue-Füllstand erkannt hat. Das kann durchaus einige Minuten dauern. Beim Nachfüllen sind Handschuhe empfehlenswert. Zwar ist Adblue nicht giftig, kann aber reizend wirken. Gelangt die Flüssigkeit auf die Haut, sollte sie schnell mit viel Wasser abgespült werden.



 

Wo kann man Adblue kaufen?

Adblue zum Nachfüllen ist mittlerweile in vielen Baumärkten, Werkstätten, Autozubehör-Geschäften, Tankstellen, Discountern sowie im Internet erhältlich. Verkauft werden Kanister von unter zwei bis zehn Litern. "Allerdings verraten viele Fahrzeuge nicht, welche Menge nachgefüllt werden muss", so der Autoexperte Achmed Leser vom TÜV Thüringen. Die Nachfüllkanister verfügen zudem nicht über eine Abschaltautomatik wie an einer Zapfsäule. Je nach Fahrzeug schwankt das Fassungsvermögen des Adblue-Tanks von acht bis zu über 30 Litern in großen SUV. Gerade bei Fahrzeugen mit einem sehr kleinen Tankvolumen sollte daher auf den Zehnliter-Kanister verzichtet werden. Geht beim Nachfüllen von Adblue etwas daneben, sollte die betroffene Stelle gründlich mit Wasser gereinigt werden.

 

Adblue direkt in den Tank?

Nein, Adblue sollte man auf keinen Fall in den Kraftstofftank füllen. Der Zusatz gehört in den speziellen Adblue-Tank, der sich in der Regel neben dem Dieseleinfüllstutzen unter der Tankklappe befindet.

 

Kann Adblue beim Nachfüllen überlaufen?

Ja, Adblue kann beim Nachfüllen überlaufen. Aus diesem Grund rät Leser vom TÜV Thüringen auch dringend davon ab, den Adblue-Tank an einer speziellen Adblue-Zapfsäule für Nutzfahrzeuge, wie es sie an den meisten Tankstellen gibt, zu befüllen. Denn: "Hier wird mit wesentlich höheren Durchflussmengen als bei Pkw-Zapfanlagen betankt. Der kleine Tank wäre so in kürzester Zeit voll und könnte überlaufen." Übrigens: Einige Hersteller leiten zu viel eingefülltes Adblue durch einen Überlauf unter dem Fahrzeug direkt ins Freie ab. Schädlicher für den Lack ist, wenn das Harnstoffgemisch aus der Einfüllöffnung tritt und über den Lack läuft. Sollte dennoch etwas Adblue mit dem Fahrzeuglack in Kontakt kommen, sofort mit viel Wasser abspülen.

 

Kann Adblue einfrieren?

Ja, der Gefrierpunkt von Adblue liegt bei -11,5 Grad Celsius. Deshalb sind Adblue-Tanks gewöhnlich beheizt. Sollten extrem tiefe Temperaturen vorherrschen und die Tankheizung die Adblue-Flüssigkeit nicht unmittelbar auftauen können, so empfiehlt sich eine wärmere Garage sowie etwas Wartezeit.

 

Wird Adblue wieder knapp?

Ende 2021 zeichnet sich eine Adblue-Knappheit ab. Der Grund für den drohenden Adblue-Mangel waren die hohen Gaspreise. Dieses wird bei der Herstellung des Adblue-Grundstoffs Ammoniak benötigt. Aktuell gibt es keine Versorgungsschwierigkeiten mit Adblue, der Harnstoff ist jedoch weiterhin teurer. So hat sich der Preis seit Januar 2021 laut ADAC fast verdreifacht. Für einen Kanister mit zehn Litern werden aktuell rund zehn Euro fällig.

 

Kann man Adblue lagern?

Adblue kann man lagern und es spricht nichts gegen eine kleine Reserve von dem Kraftstoffzusatz. Dabei sind jedoch einige Dinge zu beachten: Direkte Sonneneinstrahlung und hohe Temperaturen von mehr als 30 Grad Celsius sollten vermieden werden, ideal sind Temperaturen von -5 bis 20 Grad Celsius. Auch sollte der Lagerungsort gut belüftet sein. Gefriert Adblue (bei unter -11,5 °C), lässt es sich ohne Qualitätsverlust auftauen. Da sich Adblue in einem natürlichen Prozess zu Ammoniak zersetzt, ist die Haltbarkeit nicht von Dauer. Bei unter 25 Grad Celsius sind es mindestens 18 Monate, bei mehr als 30 Grad Celsius sind es nur noch 12 Monate. Der Kontakt mit anderen Stoffen und Substanzen kann Adblue unbrauchbar machen und das SCR-System schädigen.

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